Am Anfang war... ein Einzelner
Begonnen hat alles damit, dass ein paar junge Schweizer in Wiesieberg anfingen,
um einen guten Ehepartner zu beten – mit Erfolg!
Diese Geschichte lies Christian Sedlmair nicht mehr los! Seither trug auch er
den Wunsch im Herzen, gemeinsam mit anderen in diesem Anliegen zu beten.
So entstand zusammen mit Pater Pühringer die Idee der Padua-Wallfahrt.
Und 2003 war es dann so weit, es fand die erste Padua- Wallfahrt um gute
Ehepartner statt. Ein Jahr später bereits die zweite, und die Geschichte
nahm ihren Lauf ...
Inzwischen sind wir eine schöne Zahl von Freunden und Helfern. Zumeist
Menschen, die auf unseren Fahrten dabei waren, aber auch solche, die man
als „engagierte Sympathisanten” bezeichnen könnte. Freundschaften sind
entstanden und erste Ehepaare haben sich gefunden.
Und wir sind mittlerweile ein eingespieltes Organisationsteam …
Wen die ganze Entstehungsgeschichte interessiert und wer erfahren möchte,
was die Gedanken und der Einsatz eines Einzelnen bewirken können, einfach weiterlesen :-)
Wie es zur ersten Paduafahrt kam? Ein Erzählung von Christian Sedlmair
Knapp 30-jährig war ich trotz jahrelanger Partnersuche immer noch alleine, deshalb machte ich
mir so meine Gedanken… An Kontaktmöglichkeiten hatte es ja nicht gefehlt, nette und hübsche
Mädchen hatte ich genug gekannt – doch irgendwie wurde es dann meistens doch nichts. Ganz ähnlich
erging es meinen Freunden, bis auf ganz wenige, die heute verheiratet sind.
So trug es sich zu, dass ich eines Tages zwei junge verheiratete Schweizer traf, die mir erzählten,
wie sie ihre Frauen kennen gelernt hatten: Als beide noch Single gewesen waren, zogen sie sich
gemeinsam mit einem Priester mit dem Vorhaben für eine halbe Nacht in eine Kirche zurück,
um für gute Ehefrauen zu beten. Als sie sich einen guten Monat später wieder trafen, waren sie
ziemlich erstaunt, dass nun jeder von ihnen von einem lieben Mädel erzählen konnten…
Bald schon folgte die Heirat! Der Ort ihres Gebets war der Wiesieberg – ein speziell für dieses
Anliegen sehr bekannter Wallfahrtsort nahe Zürich.
Diese Geschichte ließ mich nicht mehr los! Seither hatte ich den Wunsch im Herzen, gemeinsam
mit anderen in diesem Anliegen zu beten – denn es heißt ja in der Schrift: „Wo zwei oder drei
in meinem Namen versammelt sind, da bin ich mitten unter ihnen” (Mt 18, 19 –20).
So machte ich mich daran, eine Handvoll Freunde zu suchen, mit denen ich dies tun könnte.
Doch: keiner wollte so recht. Irgendwie schämte sich jeder, obwohl ich doch genau wusste, wie
sehr ihnen „der Hintern brannte“. Also „schrie ich immer lauter”, um endlich ein paar Leute zu finden:
Überall in Gottesdiensten und bei allerlei Veranstaltungen wurde gebetet „für die Kirche, die Priester,
den Papst, die Welt…“ – doch es schien, als fände sich keiner, um in meinem mir wichtig gewordenen
Anliegen seine Fürbitte vorzutragen. Zu Denken gaben mir eines Tages die Reaktionen einiger älterer
Frauen, als ich einmal in einer kleineren Runde den Gottesdienst mitfeierte:
Als ich bei den Fürbitten meine Bitte für die Singles aussprach – dass Gott diesen helfen möge,
gute Ehepartner zu finden – kam es zu einer regelrechten Kettenreaktion: „Und ich bringe dir
meine beiden Töchter…", „Lieber Gott, bitte sorge für meinen Sohn, er ist längst im heiratsfähigen
Alter…" usw.
Danach begann ich mehr und mehr, mit den Leuten über mein Anliegen zu reden – und stieß
überall auf die gleiche Not ! Schließlich, je öfter ich die Zeitung las und dabei auf die allseits
bekannten erschreckenden Zahlen unserer demographischen Entwicklung und verschiedene andere
Statistiken traf, die aussagten, wie viele Menschen in unserem Land alleine leben – in Großstädten
wie München oder Berlin ist derzeit ungefähr jeder zweite Haushalt ein Singlehaushalt –,
wurde für mich das Anliegen, hier etwas zu unternehmen, immer dringlicher.
Pfingsten 2003 besuchte ich das Spiritual-Forum in Davos. Dort hatte ich die Möglichkeit,
vor ungefähr 200 Leuten am Mikrofon „meine Idee” vorzustellen, was ich mit den Worten tat:
„Ich möchte an einem Wallfahrtsort für gute Ehepartner beten… Wer will, kann mitkommen!“.
Wieder hielt sich das Echo in Grenzen – bis auf zwei entscheidende Personen: Zum einen Pater
Richard Pühringer, der mir sagte, diese Sache halte er für sehr wichtig – ich solle doch unbedingt zum
heiligen Antonius fahren. Zum anderen Graf Brandenstein-Zeppelin, der mir gleich seine Zeitschrift
„Kirche heute” als Werbeplattform anbot.
Im ersten Moment fühlte ich mich ein wenig überfahren, denn jetzt schien es nicht mehr nur
um eine Handvoll Leute zu gehen, sondern es stand plötzlich eine Frage im Raum, einen Pilgerbus
nach Padua zu organisieren. Doch nachdem Pater Richard sich gleich bereit erklärte, den Bus
als Priester zu begleiten, blieb mir eigentlich nichts anderes übrig, als mich mit einem Freund
zusammenzusetzen, um Einladungen zu texten… Jetzt wusste ich: Wir wollen, wir müssen da
runter und beten, und ich muss den Bus voll kriegen! Mehr wusste ich nicht.
Auch Padua hatte ich noch nicht gekannt. Geworben habe ich an allen Ecken und Enden, wo
ich nur konnte: über Internet, Handzettel, eine Zeitschrift, und so fort. Interessanterweise wurde
der Bus komplett voll – mit Teilnehmern aus Deutschland und Österreich – ohne dass auch nur
ein einziger Interessent hätte zu Hause bleiben müssen!
So fand also 2003 die erste Fahrt statt, ein Jahr später die zweite, und die Geschichte nahm
ihren Lauf. Als besonders segensreich hat sich die Fahrt für den Busfahrer erwiesen: Bei der ersten
und zweiten Fahrt war er selber Pilger mit seinem privaten Anliegen. Die dritte Fahrt war bereits
seine Dankesfahrt – denn inzwischen hatte er eine Frau gefunden und geheiratet ! Ich musste mir
also einen anderen Fahrer suchen.
Heute kann ich sagen, dass ich sehr, sehr dankbar bin für die Zeit während der Fahrten, die
ich als sehr bereichernd empfinde: Die Menschen unterschiedlichster Herkunft, die Begleitung durch
Priester, und schließlich jede einzelne Ehe, die dank der Fahrten entstanden ist, waren und sind die
Mühe wert. Ich freue mich, nicht mehr alles alleine organisieren zu müssen, sondern dass
sich ein Team gebildet hat und wir uns mit vereinten Kräften der Aufgabe stellen.
Und so wünsche ich mir – und lade herzlich dazu ein –, auch Dich liebe Leserin, lieber Leser,
einmal in unserem Bus zur Fahrt nach Padua willkommen heißen zu dürfen!
Jesus braucht Euch, um die heutige Gesellschaft zu erneuern
BENEDIKT XVI.